Transport System Bögl könnte bald in Hamburg schweben

Das Transport System Bögl (TSB) könnte bald in Hamburg schweben. Entsprechende Bodenproben wurden dafür bereits im September genommen.

Die vorgeschlagene Strecke würde die S-Bahn Haltestelle Stellingen mit dem Volksparkstadion verbinden. Aktuell sind dafür Busse im Einsatz, welche zu Spitzenzeiten jedoch oft im Stau stehen und entsprechend verzögert ankommen. 

Das TSB wäre unabhängig von anderen Infrastrukturen, wodurch eine kurze Reisezeit bei gleichzeitig hoher Pünktlichkeit realisiert werden kann. Zudem spricht für das TSB die schnelle Realisierbarkeit einer Strecke: Fahrzeug und Fahrweg kommen aus einer Hand. Möglicherweise kann das TSB sogar bis zur Fußball-EM fertiggestellt werden, welche Mitte Juni 2024 beginnen wird. Damit bleibt wenig Zeit zur Realisierung, doch 2021 gelang es der Firmengruppe Bögl, eine TSB-Cargo-Strecke innerhalb nur weniger Monate zu errichten.

Die Realisierung der Strecke ist aufgeständert geplant, wobei sich das TSB ideal in das urbane Umfeld integrieren kann. Der Verlauf wäre entlang des aktuellen Gehweges möglich. Eine solche Flexibilität bei der Trassierung kann mit konventionellen Eisenbahnen nicht realisiert werden.

Transport System Bögl Personenfahrzeug in Sengenthal. Bild: Firmengruppe Max Bögl
Entlang des Gehweges wurden Bodenproben genommen.

Realisierung noch offen

Der NDR berichtet, die Umsetzung der Strecke sei laut Hamburger Verkehrsbehörde noch komplett offen. Realisierungsbeschlüsse gibt es noch nicht, das Streckenprojekt wird aktuell nur evaluiert.

2021: TSB-Cargo am Hamburger Hafen

Beispielsweise wurde während des ITS World Congress 2021 eine Cargo-Demonstrationsstrecke innerhalb nur weniger Monate am Hamburger Hafen realisiert.

Das TSB-Cargo ist hierbei die Gütertransport-Variante des Transportsystem Bögl, welches seit 2010 entwickelt wird. 

Die 120 m lange Demonstrationsstrecke befand sich auf dem Gelände des “Cruise Center Steinwerder“. Auf dieser Strecke hat die Firmengruppe Max Bögl insbesondere den vollautomatisierten Gütertransport, Weichenstellungen und Spurwechsel demonstriert. Ebenfalls wurde gezeigt, wie die Container vom TSB-Cargo auf andere Transportmittel umtransportiert werden (Containerumschlag).

Bis zu 180 Container kann das TSB-Cargo stündlich transportieren, bei einer Maximalgeschwindigkeit von 150 km/h. Im Vergleich mit dem LKW kann das TSB-Cargo zu einer Kosten und CO2-Emissionsreduktion von bis zu 50% beitragen.

Die Strecke wurde ab Ende 2021 wieder abgebaut, seitdem ist das Cargo-Fahrzeug wieder auf der Teststrecke im Sengenthal unterwegs.

TSB-Cargo in Hamburg, 2021. Bildquelle: Firmengruppe Max Bögl / Jürgen Kotzbauer

Umweltbeton

Seit Jahren setzt das Unternehmen erfolgreich auf den Umweltbeton Bögl, der sich durch seine ökologische Zusammensetzung und Verarbeitung auszeichnet.

Der Umweltbeton Bögl berücksichtigt kurze Transportwege, verwendet regionale Baustoffe und reduziert den Zementanteil im Beton, wodurch er im Durchschnitt einen 39 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck aufweist, als herkömmlicher Beton. 

Der Umweltbeton von Max Bögl ist nicht nur besonders langlebig, sondern ermöglicht auch einen reduzierten Verbrauch von Rohstoffen durch optimierte Bauteilquerschnitte im Vergleich zu herkömmlichen Bauweisen. In modernen Fertigungsanlagen werden die Bauprodukte unter Einsatz modernster Technologien hergestellt. 

Mit der nachhaltigen Herstellung von qualitativ hochwertigen Stahlbetonbauteilen setzt Max Bögl ein wichtiges Zeichen für den Umweltschutz und trägt zur Reduktion von CO2-Emissionen im Bausektor bei – wovon auch Magnetschwebebahnen profitieren werden.

Eure Fragen über das TSB

Bis zum 18. Oktober 2023 20 Uhr, habt ihr die Möglichkeit, eure Fragen über das Transport System Bögl an mich für ein Video-Interview weiterzugeben.

Demnächst habe ich die Möglichkeit, einen Mitarbeiter dort zu interviewen. Die Fragen werde ich sammeln und dann im Interview stellen.

Stellt eure Fragen gerne per E-Mail an info@magnetbahn.org.

Über das Unternehmen

Die Firmengruppe Max Bögl ist für ihren Glauben an technische Innovationen seit Jahrzehnten bekannt. Schon in den 1990er Jahren entwickelte das Unternehmen einen neuen Fahrweg für den Transrapid, welcher die Eigenschaften zwischen Stahl- und Betonfahrwegen kombiniert, wodurch ein optimaler Fahrkomfort bei wirtschaftlicher Fertigung realisiert wird (siehe: Hybridträger). 2003 wurde die gesamte Shanghai Transrapid-Strecke mit diesen Trägern gebaut. Noch 2010 entwickelte das Unternehmen erneut einen neuen Fahrweg für den Transrapid, welcher bis zu 30% geringere Kosten versprach. Dieser Fahrwegträger wurde sogar auf der Transrapid-Versuchsanlage Emsland verbaut und erprobt. Mit der Entwicklung des TSB-Systems und dem Umweltbeton beweist die Firmengruppe Max Bögl erneut, wie Probleme mit neuen Technologien gelöst werden können.

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